Am 6. Juni fand unser Webinar zum Thema Ambulantisierung statt. Unter der Moderation von Kristina Schröder stellt Jan Zimmerschied das Erfolgskonzept des PflegeButler-Modells vor. Seine Unternehmensgruppe umfasst inzwischen 30 Wohnparks, gestaltet als ambulant betreuten Wohnens mit integrierter Tagespflege.

Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter pflege@sehner-unternehmensberatung.de

Wir wünschen viel Spaß beim Ansehen der Webinar-Aufzeichnung!

Zusammenfassung

Der Pflegemarkt ist seit geraumer Zeit durch fehlende Refinanzierung, steigende Sozialhilfequoten, sinkende Belegungszahlen sowie eine sinkende Verweildauer und dem dadurch erhöhten Verwaltungsaufwand gekennzeichnet. Hinzu kommen Sach- und Personalkostensteigerungen sowie lange Verhandlungen mit den Pflegekassen als Folgen des GVWGs.

Darüber hinaus stellen die Digitalisierung, die stetig wachsenden Ansprüche und Erwartungen der Bewohner und Mitarbeiter, die jährlich steigenden Tariflöhne, Änderungen der Bauvorschriften sowie der anhaltende Personalmangel und die gleichzeitig steigende Anzahl Pflegebedürftiger den Pflegemarkt vor große Herausforderungen.

Um den starken Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen zu bewältigen, muss auch das Versorgungsangebot wie Ambulante Pflege, Stationäre Pflege, Betreutes Wohnen und Tagespflege wachsen. Während die Zahl der neuen Einrichtungen und Plätze in der stationären Pflege beispielsweise relativ gering ist, spiegelt der Zuwachs in der ambulanten Pflege laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse[1] die bevorzugte Versorgungslösung, nämlich die Pflege in der eigenen Wohnung, wider. Neben der Pflege in der eigenen Wohnung, sind die geringen Fixkosten für die Betreiber und die flexible Steuerung der Eigenanteile durch Leistungsreduzierung weitere Vorteile der ambulanten Pflege. Die Gefahr der Vereinsamung, der oft nicht altersgerechte Wohnraum und die komplexe Planung der Tourenpflege, sind jedoch Herausforderungen, die beispielsweise in Wohngruppen vermieden werden können. Hier erhalten die Bewohner eine 24-Stunden-Betreuung durch Hilfs- und Präsenzkräfte sowie einen Wohngruppenzuschlag, müssen aber im Gegenzug ein begrenztes Maß an Selbstbestimmung akzeptieren. Ein drittes Betreuungskonzept stellen stationäre Einrichtungen dar, die eine 24-Stunden-Rundumpflege, Betreuung und einen Ansprechpartner vor Ort sowie einen geringen Aufwand der Abrechnung der Pflegeleistungen bieten. Allerdings sind Pflegeheime auch mit hohen Fixkosten, starren Personalquoten und dem damit einhergehenden Risiko von Belegungsstopps sowie einer eingeschränkten Wahlfreiheit der Bewohner verbunden.

Eine Alternative zur klassischen ambulanten Betreuung bietet das PflegeButler-Modell, das die Sicherheit der stationären Pflege mit der Wahlfreiheit der ambulanten Pflege kombiniert und so die Konzepte des Betreuten Wohnens, der ambulanten Pflege vor Ort und der Tagespflege verbindet. Wohnparks mit einem breiten Angebot an Dienstleistungen wie Restaurants, Physiotherapie und Fahrdiensten, langen Präsenzzeiten und integrierter Tagespflege bieten den Bewohnern Sicherheit und Komfort, ohne sie in ihrer individuellen Pflegegestaltung einzuschränken. Ziel ist es, alle Leistungen, die Pflegebedürftige benötigen, auf möglichst engem Raum anzubieten, sodass jeder Patient die für ihn passenden Leistungen in Anspruch nehmen kann. Während die durchschnittliche Pflegestufe zwischen 3,2 und 3,4 liegt und damit der durchschnittlichen Pflegestufe in stationären Einrichtungen entspricht, ist die Verweildauer der Bewohner in den PflegeButler-Einrichtungen deutlich länger, was Jan Zimmerschied, CEO der PflegeButler- und Onesta-Gruppe, auf eine bewusste Entscheidung der Bewohner für einen Umzug in eine PflegeButler-Einrichtung zurückführt. Der Erfolg des PflegeButler-Modells zeigt sich im stetigen Wachstum des Unternehmens und in der nahezu 100%igen Auslastung der Einrichtungen. Das 2010 gegründete Unternehmen PflegeButler betreut mittlerweile rund 2.000 Patienten an 26 Standorten in Nordfriesland, Hessen und Rheinland-Pfalz und beschäftigt ebenso viele Mitarbeiter. Die Kombination aus ambulanter Pflege, Tagespflege und betreutem Wohnen ist nicht nur für Bewohner interessant, sondern bietet auch für Beschäftigte attraktive Arbeitsplätze. Dies spiegelt sich in der geringen Fluktuation wider, auch wenn es laut Jan Zimmerschied einige Zeit dauert, bis sich die Mitarbeiter an das Hybridmodell gewöhnt haben.

Aufgrund der Einzigartigkeit dieses hybriden Konzepts und den damit einhergehenden aufwändigeren Genehmigungsverfahren, sieht Jan Zimmerschied insbesondere in regionalen Unternehmen großes Potenzial für die Umsetzung des PflegeButler-Konzepts und bezeichnet dieses aufgrund der hohen Individualität und sehr guten Akzeptanz als „die richtige Art Menschen zu versorgen“.

Vorteile des PflegeButler-Modells

Wahlfreiheit Hohe Selbstbestimmung und Individualität
Wahlfreiheit bezüglich aller Leistungen
Privatsphäre durch eigene Wohnung
Komfort Hochmoderne, komfortable Gebäude im Stadtzentrum oder Zentrumsnähe
Ca. 30m² große Apartments (inkl. barrierefreiem Bad und Küche, individuell einrichtbar)
Integrierte Tagespflege (an 7 Tagen die Woche)
Sicherheit 24 Stunden Pflegekräfte und Ansprechpartner vor Ort/Notfallversorgung
Rundumversorgung möglich, wenn gewünscht

Über die Autorin

Kristina Schröder

Durch meine vorangegangene Tätigkeit als Geschäftsführerin eines sektorübergreifenden Pflegebetreibers und mehr als sieben Jahre Erfahrung im Pflegesektor verfüge ich über umfassende praktische Einblicke, die es mir ermöglichen, Entwicklungen im Pflegemarkt praxisnah und fundiert für Sie zu analysieren und einzuordnen.

Quellenverzeichnis

[1]Quelle: TK-Meinungspuls Gesundheit (2021): Bevorzugte Wohnform bei altersbedingter Pflegebedürftigkeit,  https://www.tk.de/resource/blob/2105222/5122ff972fe2eddd8f4ae1e73500bf62/booklet-tk-meinungspuls-2021-data.pdf, zuletzt zugegriffen am 11.07.2024.